08.07.12

Enzyklopädophilie

Die beste Erfindung der Kirche war der Teufel.
Die beste Erfindung des Teufels war die Religion.

Einst im Mai: The Fog
Auf dieser wieder mal beschissenen Fotografie sieht man wabernden Nebel im Tal, der mich zu einer Dracula-Remineszenz hinriss vor Wochen. Und der Erwähnung der Hammer-Productions, die die Filme mit Herrn Lee damals produzierten. Ich weiß, dass Bram Stoker die Geschichte gschrieben hat, dass Vlad der Pfähler ein Vorbild der Geschichte war, die karpatische Heimat des Blurünstigen in Rumänien liegt und sogar, dass es dort in den Wäldern drei Meter fünzig lange Wildsäue geben soll.

Beenden wir  den Ausflug ins Nokturne und kommen zur Sache: ich bin ein wandelnder Zellhaufen, vollgestopft mir nutzloser Information. Bestellnummern alter Lieblingsplatten fallen mit eher ein, als die binomische Grundformel. Der Name des Metzgers, der Weißrussland anführt? HTML-Code schreiben? CSS gar? Pfeifendeckel! Aber ich weiß, wo Hermann Hesse und Elizabeth Barrett Browning begraben liegen, dass Gwen Stacy Peter Parkers große Liebe war (SNAP! war das schlimmste Geräusch, das je in einem Marvel Comic zu lesen war) und dass die beste Version von Cheap Tricks "Auf Wiedersehen" auf der B-Seite einer Anthrax-12" zu Zeiten von John Bush zu hören ist. Dass meine alte Platte mit Alfred Brendel immer noch DIE Referenz in Sachen Beethoven und Piano ist, "Seven Days of Falling" von E.S.T. ein Leben ändern kann und dass Hans Unstern vermutlich der beste Liedermann seit ganz langer Zeit ist.

Also wenn's schifft, dann schifft's aber...
Um den Bogen zum obenstehenden Zweizeiler zu schlagen: Information ist neue Religion. Wer sich abnabelt -ein Luxus- wird zum Analphabeten des Jetzt. Das muss man sich leisten können.

Wer genau hinsieht, entdeckt das Photon
Und grad jetzt entdecken die das Higgs-Boson... ein Haufen Dunkler Energie harrt der Klärung.


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