23.07.12

Kunst braucht Schmerz

Spike Milano rettet die Welt fährt rum
Jeff Koons in Frankfurt, Schirn/Liebighaus


Schirn
Hach, der Koons. Mit all den Layern in seinen Arbeiten und deren Dialogen mit der Kunstgeschichte…. das Werk hat ein Gewicht, dass dem Betrachter der Kopf rauscht. Interessant, dass der Schmuddelkram mit Ilona Staller 2012 in abgetrennten Abteilungen präsentiert wird. 1990 war sein offen zugänglicher Beitrag mit demselben Thema bei der Biennale in Venedig grad ein Skandälchen wert.

Anschließend vier Folgen der mir bis dato nahezu unbekannten TV-Serie "Spartacus". Dauernd halbnackte oder nackte Männer und Frauen. Dazu Gewalt in Zeitlupe, bis der Bildschirm klebt. Tits and ass and cock and blood and noone fucking cares.

Aber Ilona's Asshole kommt hinter den "Vorsicht!"-Vorhang, nur weil Koons Piepmatz drunter drin steckt. Leute, so entstehen manchmal Kinder! Die werden dann Gladiatoren oder Bäcker oder Sekretärin oder Chirurgin oder -wenn es blöd läuft- Investmentbanker.

Auf imdb.com gibt es übrigens heiße Diskussionen zum Thema "beschnittener Penis" in der Serie Spartacus. Das sei historisch nicht korrekt. Antwort Shitstorm galore.

Wir leben in ruhigen Zeiten, wenn das dann bitte alles war zum Mokieren.

Liebighaus
Jackson und Bubbles bleiben der ultimative Horror wie im SFMOMA. Popeye und Hulk? Der Delphin und der Hummer? Beim Staubsauger auf Neonröhren spätestens hatte er mich verloren, der gute Jeff. Intellektuell nachvollziehbar, aber ganz subjektiv einfach dermaßen hässlich, dass sich der Körper weigert, zu verweilen. Nippes in klein macht schlechte Laune. Nippes in groß macht Blutrausch.

Kunst braucht Schmerz. Aber in rhabarberbarbarabarbarischer Ewartungshaltung möchte ich auch einen postitiven Kick. Den gab es auf der hemmungslosen Heimfahrt mit offenem Dach im Sonnenschein und zuvor beim Kaffee.

Der Sommer fand übrigens dieses Jahr in Frankfurt statt, abends von circa 19 bis 20 Uhr am Eisernen Steg.

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