20.06.12

Love hurts

Ich bete an die Macht der Liebe
Gerhard Tersteegen

Danke, Wetter: abends vor 2 Wochen  hätte man den Venustransit besser gesehen
"Venus", hör ich und denk gleich: "Venushügel? Venusfalle? Oder olle Venusbar?"

Letzteres ein Etablissement in der Geburtsstadt des Autors, wo sich junge hübsche Damen zu rhythmischer Musik ihrer Garderobe entledigten. Mein Geist verbindet den Namen des Nachbarplaneten offensichtlich mit Erotischem.

Dessen Atmoshäre besteht nun überwiegend aus Kohlendioxid, die Wolken sind zum Großteil Schwefelsäure, am Boden herrscht ein Druck, wie 900 Meter unterhalb der irdischen Meeresoberfläche und am dortigen Strand hätte es knackige 400 bis 500° C.

Wie passend für einen Himmelskörper, der mit amourösen Verwicklungen in Verbindung gebracht wird: du wirst verätzt, verbrannt, erdrückt und erstickt.

Die hinreißende Vanessa Paradis soll ja wieder zu haben sein, schreit mir eine immer mehr im Boulevardschaum versinkende web.de-Startseite entgegen. Die würde mir sicher zustimmen, die Vanessa. Vielleicht ruf ich sie mal an... zum Plaudern über Venus und Phallen.

Dass dieses sich erst auf den Venustransit beziehende -und damit in der sich immer schneller drehenden Welt digitaler Natives hoffnungslos verspätete- Stückchen Text flugs den Bogen zu schlüpfrigen Erörterungen schlägt, ist nicht zuletzt dem Titel geschuldet. Der Song der Gruppe NAZARETH wurde von meinem Plattenhändler vor vierhundert Jahren im damals üblichem -und den jungen Autor zu seinem heutigen Leidwesen leider prägenden- Machismoslang als "Samenzieher" bezeichnet (Tonträger nie erstanden, ich mag das Lied nicht). Dass nun "Ich bete an die Macht der Liebe" auch noch mit dem Großen Zapfenstreich zu tun hat... tendenziös, das Ganze hier! Wir waten knietief im Schlamm und feistes Grinsen macht sich breit. Erst wenn Dinge schmutzig sind, hat man sie richtig benutzt. Wo ist das Telefon...?

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